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1863
Mit Vertrag vom 31. Januar 1863 gründen der Chemiker Eugen Nikolaus Lucius aus Erfurt, und die Kaufleute Carl Friedrich Wilhelm Meister aus Hamburg und Ludwig August Müller, der Onkel der Ehefrauen seiner beiden Geschäftspartner, in Höchst am Main eine kleine Fabrik zur Herstellung der 1856 in England erfundenen Teerfarbstoffe auf Steinkohlebasis. Die Belegschaft besteht aus einem Chemiker, einem Kontoristen und fünf Arbeitern.

1864
Am 4. Januar wird von der herzoglich-nassauischen Regierung die Baukonzession für ein erstes Forschungslaboratorium erteilt.

1865
Der von Anfang an als Chemiker und Technischer Direktor im Unternehmen tätige Adolf Brüning übernimmt die Geschäftsanteile des aus dem Unternehmen ausscheidenden Ludwig August Müller. Er wurde seither meist als der dritte Gründer bezeichnet.

1866
August de Ridder, der Leiter der Verkaufsabteilung, macht angesichts des steigenden Umsatzes und der sich rasch ausweitenden Produktpalette den Vorschlag, die Fabrik zu vergrößern. Eine erste Maßnahme ist der Bau einer weiteren Fabrikhalle mit „russischem“ Schornstein.

1867
Im Zuge einer Neufassung des Gesellschaftsvertrages ändern die „Farbwerke“ ihren Firmennamen in „Meister Lucius & Brüning“. Die Fabrik verfügt über eine Küche und einen Speiseraum für die Mitarbeiter.

1868
Die neuen und in ihrer Qualität erheblich verbesserten Methylfarbstoffe lösen die bisher ausgebotene Palette der Jodfarbstoffe vollständig ab.

1869
Im Höchster Unterfeld, etwa einen Kilometer westlich der alten Fabrik, wird unweit des heutigen Hauptzugangs am Tor Ost, beiderseits der Mainzer Chaussee, auf der grünen Wiese ein neues Fabrikgelände erschlossen. Es ist die Keimzelle des heutigen Industrieparks Höchst.

1870
Nach der Anilinfabrik wird die Alizarinfabrik mit einem eigenen Laborgebäude, dem sog. „Glockentürmchen“ an der Stelle des späteren „Behrensbaus“, errichtet. Für den ältesten, seit 1863 produzierten Farbstoff wird die neue Fuchsinfabrik errichtet.

1871
Neben den neuen Farbenbetrieben werden die ersten Mechanischen Werkstätten errichtet. Allein hier werden 40 neue Arbeitsplätze geschaffen.

1872
Die seit 1870 in Planung und Bau befindliche Anlage zur arsenfreien Fuchsinherstellung wird mit der Auflage konzessioniert, einen Fabrikarzt anzustellen, der dem Königlichen Amt in Höchst regelmäßig über die Anzahl der Arbeiter und ihre Krankheiten berichtet.

1873
Mit dem „Comptoir“, heute der westliche Teil des Kasinos nahe dem Tor Ost, wird das älteste noch bestehende Gebäude im Industriepark Höchst errichtet. Die alte Fabrik unterhalb des Höchster Schlosses wird abgerissen.

1874
Mit Dr. Wilhelm Grandhomme wird ein erster Fabrikarzt angestellt. Er baut eine werksärztliche Abteilung auf und wird in den kommenden Jahren durch seine Forschungen zu einem Pionier der Arbeitsmedizin in Deutschland.

1875
Nach dem Beschluss zum Bau von Arbeiterwohnungen im Vorjahr werden acht Häuser mit je vier Wohnungen im „Seeacker“ nahe dem Tor Ost bezogen. Heute befinden sich hier die Ausbildungsstätten der Provadis und die Provadis-Hochschule.

1876
In der neuen Fabrik sind 450 Mitarbeiter beschäftigt. Auch für die ansteigende Zahl der „Werksbeamten“, leitenden Angestellten und Chemiker werden nun im „Westend“ von Höchst Wohnhäuser erbaut.

1877
Das schon länger verwendete Firmenzeichen, der nassauische Löwe, wird offiziell eingeführt und bis 1939 in 74 Ländern in aller Welt als Warenzeichen eingetragen.

1878
In der Nord- und der Südfabrik werden zwei neue „Menagen“ erbaut und in die Selbstverwaltung der Arbeiter überführt. Am Derbenewsky Quai in Moskau wird die erste ausländische Produktionsstätte des Unternehmens begründet.

1879
Die Fabrik erhält einen ersten Gleisanschluss an die Hessische Ludwigsbahn. Zugleich nimmt eine werksinterne Schmalspurbahn, das „Salzbähnchen“, ihren Betrieb auf. Dieser wird erst 1958 eingestellt.

1880
Aus der Offenen Handelsgesellschaft wird die Aktiengesellschaft „Farbwerke Höchst am Main, vormals Meister Lucius & Brüning“.

1881
Nach Fertigstellung des 1880 begonnenen Baues der Säurefabrik wird das Unternehmen auch bei den Vorprodukten weitgehend von Zulieferern unabhängig.

1882
Die 1879 gegründete Kaiser-Wilhelm-und-Augusta-Stiftung nimmt ihre Geschäftstätigkeit auf. Ihr Zweck ist die Zahlung einer Invalidenrente an arbeitsunfähig gewordene Arbeiter sowie deren Witwen und Waisen.

1883
Mit dem fiebersenkenden „Kairin“ beginnt in Höchst die Produktion von Arzneimitteln. Das im gleichen Jahr von Ludwig Knorr entwickelte „Antipyrin“ wird auf diesem Gebiet zum ersten Blockbuster der Farbwerke und zur Stamm-Mutter zahlreicher noch folgender Analgetika.

1884
Tod des Gesellschafters und „Mitgründers“ Adolf (von) Brüning im Alter von 47 Jahren. Er hatte den technischen Aufbau des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben und sich zusammen mit seinen Partnern um die soziale Sicherung der Belegschaft, aber auch um den Bau der evangelischen Kirche in Höchst bemüht.

1885
Fallende Farbstoffpreise bewirken trotz steigenden Absatzes der Produkte einen starken Gewinnrückgang von rund 50 Prozent.

1886
Gründung der seit längerem geplanten Beamten-Pensionskasse, der Vorläuferin der noch heute bestehenden Pensionskasse der Mitarbeiter der Hoechst-Gruppe VVaG.

1887
August Laubenheimer tritt in den Vorstand ein. Er pflegt vor allem die Kontakte zu Universitäten und externen Forschungsinstituten, wodurch die Kontakte zu den späteren Nobelpreisträgern Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich geknüpft werden.

1888
Im Mai werden die Aktien der Farbwerke an der Frankfurter Börse eingeführt. Im Juli feiert das Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen. Die Belegschaft zählt im Jubiläumsjahr 1.860 Arbeiter, 50 Aufseher, 9 technische Beamte, 57 Chemiker und 86 Kaufleute.

1889
Das erste „Forschungszentrum“, das Hauptlabor, wird gebaut. An seiner Stelle befindet sich heute das Gebäude D 725. Das Hauptlabor beheimatet auch die wissenschaftliche Bibliothek.

1890
Eine neue Fabrikordnung mit zahlreichen Bestimmungen zur Arbeitssicherheit tritt in Kraft. Bisher gab es, z.B. für das Tragen von Schutzbrillen, nur einzelne Hinweisschilder.

1891
Auf dem Areal des heutigen Empfangsgebäudes C 820 wird ein zentrales Gebäude für das Fuhrwesen erbaut. Es wird 1920 zur Aufnahme der Feuerwache beträchtlich erweitert und 1960/61 abgerissen.

1892
Für die Arbeiter wird eine hochmoderne Zentralbadeanstalt, das „Rundbad“, mit 140 Wannenbädern, Duschen, Massageräumen und einem römisch-irischen Bad errichtet. Die Badezeit wird auf die Arbeitszeit angerechnet.

1893
Im November wird das neue Hauptkontor eingeweiht. Es löst das alte, zu klein gewordene und nach einem Brand beschädigte „Comptoir“ von 1873 ab. Es wurde später mehrfach aufgestockt und beherbergte bis 1997 den Vorstand des Unternehmens.

1894
Der Betrieb zur Herstellung von Heilserum nimmt die Produktion auf. Bis in die dreißiger Jahre entstehen hier Seren und Impfstoffe, darunter das von Emil von Behring entwickelte Serum gegen Diphtherie. Drei Jahre später folgt das Antitoxin gegen Wundstarrkrampf. Die Gasbeleuchtung der Fabrikhöfe wird auf Elektrizität umgestellt.

1895
Tod des Firmengründers Carl Friedrich Wilhelm Meister. Er hatte seit der Gründung 1863 die Verantwortung für den Aufbau einer effizienten Verkaufsorganisation übernommen, wobei ihm seine weltweiten Erfahrungen, vor allem im englischen Kolonialreich, zugute kamen.

1896
In der Nordfabrik wird nahe beim Tor Ost die große Festhalle, die Vorläuferin der 1963 erbauten Jahrhunderthalle Hoechst, errichtet. Sie vereinigt einen Festsaal mit Speiseräumen für Werksbeamte und Arbeiter und enthält auch eine Kegelbahn für die Mitarbeiter.

1897
Das „Pyramidon“, das von Friedrich Stolz entwickelte Antineuralgetikum und Antipyretikum, ein Nachfolger des Antipyrin wird ausgeboten. Es behauptet sich als eines der großen Arzneimittel von Hoechst durch fast das ganze 20. Jahrhundert am Markt.

1898
Die neue Versuchsfärberei, heute D 607, wird in Betrieb genommen. Dabei werden moderne und rationelle Materialien wie Eisen und Klinker mit traditionellen Bauformen der Renaissance in repräsentativer Form kombiniert.

1899
Ende der 1890er Jahre wird die Energieversorgung der einzelnen Betriebe von Dampfkraft auf Elektromotoren umgestellt. In diesem Jahr gibt es im Werk bereits 24 Elektromotoren mit 74 PS.

1900
Auf der Weltausstellung in Paris erhalten die Farbwerke für das dort im Original ausgestellte Wohnhaus aus dem „Arbeiterheim“ in Unterliederbach den „Grand Prix“, außerdem zwei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille.

1901
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnen die Farbwerke in großem Stil Gelände auf der Südseite des Maines gegenüber der Fabrik für spätere Werkserweiterungen aufzukaufen. Emil von Behring erhält den 1. Nobelpreis für Medizin.

1902
Im Verwaltungsbericht der Farbwerke wird erstmals die Einstellung von weiblichen Arbeitskräften erwähnt, zunächst Arbeiterinnen in der Pharma-Verpackung, wenige Jahre später auch Kontoristinnen im Hauptkontor.

1903
Tod von Eugen Nikolaus Lucius, des letzten der Gründer im Alter von 69 Jahren. Auf ihn ging eigentlich die Idee zur Gründung der Farbenfabrik 1863 zurück, nachdem er 1857 in Manchester die im Jahr zuvor von William Henry Perkin entdeckten Teerfarbstoffe auf Steinkohlebasis kennengelernt hatte.

1904
Der erste Versuch eines Zusammenschlusses der deutschen chemischen Großindustrie scheitert am Widerstand des Generaldirektors der Farbwerke, Gustav von Brüning, der auf die Konkurrenz der Unternehmen setzt. Es bildet sich der „Dreierverband“ mit Hoechst, der Cassella in Frankfurt und Kalle in Wiesbaden. Im Gegenzug schließen die BASF, Bayer und AGFA den „Dreibund“.

1905
Robert Koch erhält den Nobelpreis für Medizin für seine Verdienste um die Tuberkulose-Bekämpfung. Er hatte 1882 das Tuberkelbakterium entdeckt und anschließend das „Tuberkulin“, das in Höchst hergestellt wurde, entwickelt.

1906
Friedrich Stolz entwickelt in Höchst das erste synthetische Hormon, das Nebennierenhormon Adrenalin. Es wird als „Suprareninum Syntheticum“ am Markt ausgeboten.

1907
Generaldirektor Gustav von Brüning veranlasst den Beginn der Forschung an Diabetes. Nach langer Pionierarbeit stellen sich Erfolge allerdings erst nach 1923 ein. Hedwig Rieger nimmt als eine der ersten Kontoristinnen die Arbeit im „Haupt-Comptoir“ auf.

1908
Paul Ehrlich, der seit den 1880er Jahren mit den Farbwerken in Höchst zusammenarbeitet, erhält für seine Wert-Bestimmung der Serum-Präparate den Nobelpreis für Medizin. Die Farbwerke gründen mit der Fabrik in Ellesmere Port bei Liverpool ihre erste Produktionsstätte im englischen Weltreich.

1909
Mit Margarete Scheidler tritt erstmals eine Chemikerin bei den Farbwerken in Höchst ein. Damit sind Frauen in allen Gruppierungen der Belegschaft vertreten.

1910
Paul Ehrlich stellt nach langjähriger Forschungsarbeit das Medikament „Salvarsan“ vor, eine Arsenverbindung, die sich als hochwirksam zur Behandlung der Syphilis erweist. Dieses Präparat und sein Nachfolger, das besser verträgliche „Neosalvarsan“, werden von den Farbwerken produziert.

1911
Ab 15. Mai wird in den „Menagen“, den „Bier- und Speisehallen“, der Bierausschank eingestellt. Es werden nur noch alkoholfreie Getränke ausgegeben. Dem Generaldirektor Gustav von Brüning war insbesondere der übermäßige Alkoholgenuss der 1886 gegründeten Werkskapelle negativ aufgefallen.

1912
Nach der ersten Erwähnung einer Werkfeuerwehr schon 1875 wird in diesem Jahr eine zentrale Berufsfeuerwehr für das Werk Höchst eingerichtet. Sie verfügte schon seit 1880 über eine Dampfspritze und später über einen eigenen Einsatzzug auf der „Salzbahn“.

1913
Die Farbwerke in Höchst feiern bei einem Umsatz von 100 Mio. Mark und mit 8.893 Mitarbeitern ihr 50-jähriges Bestehen. Zusammen mit der deutschen chemischen Industrie beherrschen die Farbwerke den Weltmarkt für Farbstoffe zu mehr als 90 Prozent, den Arzneimittelmarkt zu rund drei Vierteln. Das Jubiläum wird durch den frühen Tod des Generaldirektors Gustav von Brüning, einem der fähigsten Unternehmer seiner Zeit, überschattet.

1914
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Beginn der englischen Seeblockade brechen der exportorientierten chemischen Industrie in Deutschland die ausländischen Märkte weg, was zu erheblichen Umsatzeinbußen führt. Die Tatsache, dass gleichzeitig viele Mitarbeiter zum Wehrdienst einberufen werden, bedeutet angesichts neuer Anforderungen der Reichsregierung nur eine geringe Entlastung.

1915
In den Höchster Farbwerken müssen auf Weisung des Kriegsministeriums in den Kriegsjahren Betriebs- und Produktionsanlagen für künstlichen Nebel und Kampfstoffe errichtet werden.

1916
Unter dem Druck der Kriegswirtschaft, dem Verlust der Exportmärkte und der Beschlagnahme der ausländischen Werke schließen sich die seit 1904 bestehenden Gruppierungen der deutschen Chemischen Industrie, der Dreierverband unter Führung von Hoechst und der Dreibund zur „kleinen IG“, zu einer Interessengemeinschaft in Form eines Kartells zusammen.

1917
Paul Duden entwickelt in Höchst wesentliche Grundlagen der Acetylenchemie weiter. Die von ihm eingeführten neuen Verfahren erlauben die Herstellung von Acetaldehyd, Aceton und Essigsäure auf der Grundlage der katalytischen Oxidation von Acetylen.

1918
Nach dem Waffenstillstand am 9. November und dem Ausbruch der Revolution in Deutschland werden am 14. Dezember Stadt und Werk Höchst von französischen Truppen besetzt. Der Verkehr zwischen Höchst und dem unbesetzten Gebiet wird zunächst vollständig unterbunden. Während des Krieges sind von der Belegschaft insgesamt 546 Mitarbeiter gefallen.

1919
Durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages werden den deutschen Chemieunternehmen große Reparationsleistungen an Farbstoffen und Arzneimitteln auferlegt, die Hoechst nur durch seine guten Lagerbestände erfüllen kann. Gegen die Maßnahmen der Besatzungsmacht kommt es zeitweise zum Generalstreik der gesamten Belegschaft.

1920
Die Versorgungslage, vor allem mit dem wichtigen Basisprodukt Kohle, ist desolat und führt zu erheblichen Produktionsausfällen. Streiks der Belegschaft wegen Lohnstreitigkeiten und der drohenden Abschaffung des Acht-Stundentages führen zu schweren Unruhen, bei denen ein Arbeiter ums Leben kommt.

1921
Mit dem notwendigen Umbau der für die Kriegsproduktion errichteten Betriebe zur Produktion von Salpetersäure eröffnet sich nach mehrjährigen Forschungsarbeiten die Möglichkeit, diese Anlagen für die neue Düngemittelproduktion nutzbar zu machen.

1922
Als Weiterentwicklung der früheren Antipyretika Antipyrin und Pyramidon werden Novalgin und Gardan in den Handel gebracht. Sie werden im Pharmabereich für Jahrzehnte zu wichtigen Umsatzträgern. Bei den Farbstoffen stellt Hoechst das gemeinsam mit Bayer und der BASF entwickelte Indanthrensortiment vor, das eine hohe Beständigkeit gegen die Einflüsse von Sonne, Witterung und Wasser aufweist.

1923
In Anerkennung seiner langjährigen Forschungen auf dem Diabetes-Gebiet erhält Hoechst eine kostenlose Lizenz der Universität Toronto zu Herstellung von Human-Insulin nach dem in Kanada entwickelten Verfahren von Banting und Best. In der Insulinforschung ist Hoechst und heute das Nachfolgeunternehmen Sanofi in der Welt führend.

1924
Das seit 1920 von dem Designer und Architekten Peter Behrens errichtete Technische Verwaltungsgebäude gegen über dem alten Hauptkontor ist weitgehend fertig gestellt. Es zählt zu den bedeutendsten Industriebauten im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts weltweit. Turm und Brücke dieses Bauwerks werden zum Wahrzeichen der Farbwerke Hoechst und von 1947 bis 1997 zum weltbekannten Logo des Unternehmens.

1925
Am 2. Dezember 1925 schließen sich die Farbwerke Hoechst, die BASF, Bayer, AGFA, die Chemische Fabrik Griesheim und Weiller-ter Meer mit weiteren Unternehmen zur I.G. Farbenindustrie AG, dem seinerzeit größten Chemieunternehmen der Welt, zusammen. Die Zentrale des Unternehmens wird Frankfurt am Main, wo von 1928-1930 das Verwaltungsgebäude von Hans Poelzig (heute Universität Frankfurt), errichtet wird.

1926
Die Zeit für Hoechst in der I.G. Farbenindustrie beginnt mit einer weitreichenden Umorganisation, wozu Betriebsstilllegungen, aber auch die Übernahme von Produktionen aus anderen Werken des neuen Unternehmens gehören. Dies führt bei den Mitarbeitern zu Unruhe und Unsicherheit angesichts des weiteren Schicksals.

1927
Erstmals wird ein Film mit dem Titel „Die Höchster Farbwerke“ gedreht und ab 26. November in den öffentlichen Kinos gezeigt. Der Belegschaft wird der Film vom 5.-7. Dezember im großen Hörsaal des Technischen Verwaltungsgebäudes von Peter Behrens vorgeführt.

1928
Das Zeitalter der Kunststoffe beginnt in Höchst mit dem „Mowilith“ (Polyvinylacetat). Fritz Klatte hatte in Griesheim schon 1913 hierfür ein Patent erhalten, die Arbeiten wurden zunächst jedoch nicht weiterverfolgt. Mit diesem Produkt nahm die Aceton-Essigsäure-Abteilung in Höchst die Forschungen an den modernen Kunststoffen wieder auf.

1929
Mit dem „Schwarzen Freitag“ beginnt am 24. Oktober an der Börse in New York die Weltwirtschaftskrise, die auch für das Werk Höchst der I.G. Farbenindustrie AG erhebliche Produktionseinschränkungen zur Folge hat. Zwischen 1929 und 1932 reduziert sich die Belegschaft von 11.576 auf 7.249 Mitarbeiter.

1930
In Frankfurt am Main wird am Grüneburgpark das von Hans Poelzig erbaute I.G.-Hochhaus, die Zentrale des Konzerns, eingeweiht. Es dient nach dem Zweiten Weltkrieg der amerikanischen Besatzungsmacht als Hauptquartier und beherbergt heute wesentliche Teile der Frankfurter Universität.

1931
Im Zeichen der Weltwirtschaftskrise werden für alle Mitarbeiter die Löhne herabgesetzt, für Arbeiter um maximal fünf Prozent, für Akademiker um fünf bis zehn Prozent. Zugleich wird eine Notgemeinschaft der I.G. Farbenindustrie AG, Werk Höchst, mit dem Ziel gegründet, Notleidende mit Kohle und Lebensmitteln zu unterstützen.

1932
Erstmals wird die I.G.-Werkszeitung auch in Höchst herausgegeben. Für die „Betriebsgemeinschaft Mittelrhein“, die von Höchst geführt wird, erscheint sie unter dem Titel „Der Maingau“. Im Zweiten Weltkrieg wird sie wegen Papiermangels eingestellt.

1933
Nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler und die NSDAP ändert sich der betriebliche Alltag zunächst nur wenig, obgleich die Werksleitung offene Sympathien für die neuen Machthaber zeigt. Die I.G. Farbenindustrie AG gilt bei den Nationalsozialisten als „Judenkonzern“, ist jedoch andererseits wegen der synthetischen Produkte Buna (Kautschuk) und Leunabenzin für die Kriegsvorbereitungen Adolf Hitlers von größtem Interesse.

1934
Im Werk Höchst wird ein hochmodernes Kraftwerk für den Aufbau einer zentralen Energieversorgung in Betrieb genommen. In der I.G. Farbenindustrie AG wird das Bayer-Kreuz zum einzigen Warenzeichen für alle Pharmazeutika eingeführt. Nur einzelne Arzneimittel tragen noch den Aufdruck: „Hergestellt in unserem Werk Hoechst“.

1935
Nach Erlass der Nürnberger Rassengesetze werden auch im Werk Höchst die als jüdisch geltenden Mitarbeiter bis 1938 von ihren Arbeitsplätzen entlassen, ausgeplündert und vertrieben. Manche schaffen die Flucht ins Ausland und nur Wenige, wie der spätere Treuhänder Michael Erlenbach, können, geschützt durch Kollegen, das Ende des Nazi-Terrors in Höchst erleben.

1936
Die Verabschiedung des Vierjahresplanes, mit dem das Nazi-Regime seine Kriegsplanung verstärkt vorantreibt, bringt auch die deutsche Chemische Industrie in eine starke Abhängigkeit von den Machthabern. Der Einfluss der NSDAP setzt sich auf allen Ebenen der Betriebsorganisation ungehindert durch.

1937
Mit dem Herausdrängen der letzten Juden aus dem Vorstand der I.G. Farbenindustrie AG gerät das Unternehmen endgültig in das Fahrwasser des NS-Regimes. Ein äußeres Zeichen für die neue Ausrichtung des Unternehmens ist in Höchst die Aufstellung der Statue „Die befreite Saar“ von Richard Scheibe in dem neuen Gebäude CH 3 (D 710) der Pharmaverpackung.

1938
Im Januar feiert das Werk Höchst sein 75-jähriges Jubiläum unter dem Flaggenschmuck des Nationalsozialismus. Im gleichen Jahr stirbt der fähige, dem Regime jedoch nahestehende Werksleiter Ludwig Hermann. Zu seinem Nachfolger wird der Leiter der Pharmaforschung, Prof. Carl Ludwig Lautenschläger, ernannt.

1939
In der von Karl Winnacker geleiteten Verfahrenstechnik wird das erste industriell genutzte Elektronenmikroskop in Deutschland, hergestellt von der Firma Siemens, aufgestellt. Es steht seit 1962 im Deutschen Museum in München. Im gleichen Jahr wird das in Höchst entwickelte Dolantin, ein neuartiges und gut verträgliches Mittel gegen schwerste Schmerzen, am Markt eingeführt.

1940
Der Zweite Weltkrieg macht sich auch in Höchst durch erste feindliche Bombenabwürfe bemerkbar. In der Nacht vom 29./30. Juni wird der in Holzbinderbauweise errichtete Hörsaal im weltberühmten „Behrensbau“, dem Technischen Verwaltungsgebäude, unwiederbringlich zerstört.

1941
Nach dem Beginn des Russlandfeldzuges kommen die ersten Zwangsarbeiter aus dem Osten nach Höchst. Schon im Jahr zuvor waren sogenannte „Westarbeiter“, Italiener, Franzosen, Belgier, Niederländer und Dänen, aber auch Polen, zur Arbeit ins Werk Höchst gekommen. Sie alle, vor allem aber die entrechteten „Ostarbeiter“, waren bis Kriegsende zunehmend dem Arbeitszwang, dem Terror des NS-Regimes und der Ausbeutung ausgesetzt. Insgesamt waren im Werk Höchst während des Krieges ca. 8500 Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt.

1942
Im Werk Höchst beginnt Heinz Öppinger mit Versuchen zur Herstellung eines neuartigen Antibiotikums, des Penicillins. 1944 gelingt bereits die Herstellung von Ampullen mit 20.000 Einheiten. Das Kriegsende 1945 verhindert zunächst den Bau einer Produktionsanlage.

1943
Mit der Zunahme von Luftangriffen werden Gebäude und Räume an weniger gefährdeten Orten in den ländlichen Gebieten rund um Frankfurt angemietet und erste Betriebseinrichtungen ausgelagert. Ab März werden neben den Fremd- und Zwangsarbeitern auch kriegsdienstverpflichtete Frauen eingestellt. Für deren Kinder wird ein Werkskindergarten eingerichtet.

1944
Für die Werksleitung wird die Beschaffung von Arbeitskräften immer schwieriger. Das Werk Höchst ist wehrwirtschaftlich wichtig, gilt jedoch nicht als Rüstungsbetrieb. Deshalb müssen Mitarbeiter an neue I.G.-Werke wie Auschwitz/Monowitz und Gendorf abgegeben werden - Maßnahmen, die durch den verstärkten Einsatz von Zwangsarbeitern nicht auszugleichen sind.

1945
Am 29. März geht mit der Besetzung durch amerikanische Truppen in Höchst der Zweite Weltkrieg zu Ende. Das Werk kommt unter amerikanische Militärverwaltung und firmiert unter wechselnden Namen, ab 1946 als „Farbwerke Hoechst US Administration“. Die Alliierten verfügen die Auflösung der I.G. Farbenindustrie AG.

1946
Bei den Amerikanern besteht das Vorhaben, das Werk Höchst in mehrere voneinander unabhängige Einheiten, z.B. eine Farbenfabrik, eine Arzneimittelfabrik oder eine Düngemittelfabrik aufzuspalten – die erste Idee für einen Industriepark, wie er dann erst 1995 bis 1997 entstehen wird. Angesichts der Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Vorhabens werden diese Pläne für eine Aufspaltung im Frühjahr 1947 aufgegeben.

1947
Zu Jahresbeginn wird das neue Logo, Turm und Brücke des „Behrensbaus“ mit mittig stehendem Turm, eingeführt. Das Werk unter seinem Treuhänder Michael Erlenbach hat die Produktion nahezu vollständig wieder aufgenommen und sieht einer Neugründung entgegen. Diese ist aber noch für mehrere Jahre Gegenstand der Verhandlung zwischen den Westalliierten und deutschen Landesregierungen und Dienststellen.

1948
Mit der Währungsreform und der Einführung der D-Mark beginnt in Deutschland ein fast 20 Jahre währender Aufschwung, der auch die Farbwerke mit einbezieht. Das noch unter amerikanischer Kontrolle stehende Unternehmen erzielt in diesem Jahr einen Umsatz von fast 150 Mio. DM, davon sind fast zehn Prozent Exportanteil.

1949
Bei der deutschen Industrieausstellung in New York, der ersten großen Exportschau seit dem Zweiten Weltkrieg, sind die „Farbwerke Hoechst US Administration“ mit allen Produktionssparten vertreten. Mit den Kontoren in München, Bamberg, Stuttgart und Hamburg bekommt Hoechst einen Teil seiner Pharma-Verkaufsorganisation von Bayer zurück.

1950
Am 4. August wird in Anwesenheit des amerikanischen Hochkommissars John McCloy der mit Mitteln aus dem Marshall-Plan neu erbaute Penicillin-Betrieb im Werk Höchst eingeweiht. Die Lizenz für das Herstellungsverfahren hatte Hoechst in Anerkennung der von Heinz Öppinger in der Kriegszeit geleisteten Vorarbeiten und auf Vermittlung der US-Administration von der amerikanischen Firma Merck erhalten. Der Betrieb ist zu dieser Zeit in der Lage, ganz Deutschland mit dem neuen Antibiotikum zu versorgen.

1951
Auf Veranlassung der Alliierten und der Bundesregierung und nach längeren Verhandlungen werden am 7. Dezember die „Farbwerke Hoechst AG vormals Meister Lucius & Brüning“ gegründet. Die Aktiengesellschaft hat zunächst ein Kapital von 100.000 DM. Im Zuge der Entflechtung der I.G. Farbenindustrie AG werden, ohne dass das neue Unternehmen Rechtsnachfolger der I.G. wird, den Farbwerken neben dem Werk Höchst noch weitere Firmen und Beteiligungen übertragen, so dass zu dieser Zeit wieder ein handlungsfähiges Unternehmen der chemischen Industrie entsteht.

1952
Zum ersten Vorsitzenden des Vorstandes wird in diesem Jahr Karl Winnacker ernannt, der schon seit 1933 in Höchst als Chemiker auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik tätig war. Er sollte in den kommenden zwei Jahrzehnten durch seine Initiativen und seine charismatische Art, das Unternehmen zu führen, den Grundstein für den Erfolg in der Nachkriegszeit legen.

1953
Die Farbwerke Hoechst werden bei Erhöhung des Grundkapitals von 100.000 DM auf 285,7 Mio. DM aus der amerikanischen Kontrolle entlassen. Am Standort selbst wird die Jahrhunderte alte Durchgangsstraße von Frankfurt nach Mainz für den öffentlichen Verkehr geschlossen und die Farbenstraße von Höchst nach Sindlingen entlang der Nordseite des Werkes für den Verkehr freigegeben.

1954
Als äußeres Zeichen für den Aufbau einer eigenen Verkaufsorganisation, über die die Farbwerke bei ihrer Neugründung nur in Ansätzen verfügten, wird an der Stelle der alten Werkssiedlung Mainfeld das große Verkaufshochhaus C 660 mit angeschlossenen Technika errichtet. Es ist bis zu seinem Abriss im Jahr 2003 eines der das Werksbild prägenden Wahrzeichen von Hoechst.

1955
Nach der Umstellung der Rohstoffbasis von Kohle auf Erdöl, von Acethylen auf Ethylen, beginnt Hoechst mit der Produktion von Kunstfasern und -folien. Den Anfang macht das Diolen, zunächst auf der Grundlage einer Lizenz der englischen ICI. Im folgenden Jahr wird dann aus dem weiter entwickelten Diolen der Markenname „Trevira“, der sich sowohl in der Mode wie auch bei technischen Fasern Weltruf erwirbt.

1956
Als äußeres Zeichen für die Umstellung von Kohle auf Erdöl wird der „Koker“, die erste Erdölspaltanlage errichtet. Auf ihm werden Restgase, die bei der Umwandlung von Erdöl in Vor- und Zwischenprodukte anfallen, abgefackelt. Vor allem nachts ist die Flamme auf dem Koker in jenen Jahren ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Hoechst.

1957
Am 3. September wird die erste Großrechenanlage von Hoechst, der Röhrencomputer „IBM 705“, in Betrieb genommen. Er untersteht dem Büro des Chefingenieurs, dient aber auch der Lohnabrechnung in der Personalverwaltung, die er wesentlich vereinfacht und beschleunigt. Im gleichen Jahr wird für die Belegschaft das Silobad, ein werkseigenes Freibad, eröffnet.

1958
Hoechst nimmt zeitweise eine Anlage zur Erzeugung von „Schwerem Wasser“ zur Versorgung der Atomindustrie in Betrieb. Auf dem Arzneimittelsektor wird das über Jahrzehnte erfolgreiche Reverin, ein Antibiotikum gegen schwerste Infektionskrankheiten, in den Markt eingeführt.

1959
Mit dem Bau der ersten firmeneigenen Brücke über eine deutsche Wasserstraße wird der „Sprung über den Main“ vollzogen. Auf der Südseite entstehen ein weitläufiges Forschungszentrum, die neue Säurefabrikation und das Zolllager. Die dort erschlossene Fläche hat bis in die Gegenwart genügend Raum für die Ansiedlung neuer Betriebe.

1960
Am Tor Ost wird die neue Pharmaverpackung D 711 fertig gestellt. Sie löst die alte Pharmaverpackung Ch 3 von 1935 (D 710) größtenteils ab. Das Herz-/Kreislaufpräparat „Segontin" kommt in den Handel. Mit 21.278 Mitarbeitern hat das Werk Höchst fast ebenso viele Beschäftigte wie heute der Industriepark Höchst.

1961
Zusammen mit der amerikanischen Celanese-Gruppe werden zur Herstellung des neuen Kunststoffes Hostaform im Dezember die Ticona Polymerwerke GmbH in Kelsterbach gegründet. Das Werk wird wegen der Erweiterung des Frankfurter Flughafens zwischen 2007 und 2011 in den Industriepark Höchst verlegt.

1962
Im Vorfeld des 100-jährigen Jubiläums werden im Werk und seiner Umgebung große Bauvorhaben verwirklicht. Am 7. Dezember wird das Richtfest der „Jahrhunderthalle Hoechst“ gefeiert. Das „Asyl“, das firmeneigene Entbindungsheim aus dem Jahr 1900, wird geschlossen und an seiner Stelle die neue Werksschule, heute die Ausbildungsstätte der Provadis und Provadis-Hochschule, im Industriepark Höchst errichtet. Am Tor Ost wird der neue Besucherempfang C 820 erbaut.

1963
Im 100sten Jahr ihres Bestehens präsentieren sich die „Farbwerke Hoechst AG vormals Meister Lucius & Brüning“ als eines der erfolgreichsten Unternehmen der chemischen Industrie in Deutschland. Aus Anlass des Jubiläums zeichnet der preisgekrönte Dokumentarfilm „Spektrum der Chemie“ die Entwicklung, die Arbeitsbereiche und die Bedeutung der chemischen Industrie auch am Beispiel von Hoechst nach.

1964
Im Januar wird das neue Salureticum „Lasix“ ausgeboten. Durch seine rasche Resorption und die gute Verträglichkeit zählt es schon nach kurzer Zeit zu den Spitzendiuretika am Arzneimittelmarkt. Die werksärztliche Abteilung am Standort Höchst erhält mit dem „Clinomobil“ eine fahrbare Ärztestation.

1965
Im Werk Höchst wird mit dem Bau einer großen Anlage zur chemischen und biologischen Reinigung an Abwässern aus dem Fabrikbetrieb und der Produktion begonnen. Ein erster Schwerpunkt ist die Düngemittelproduktion. In der ersten Ausbaustufe werden 20 Mio. DM investiert.

1966
Am 1. April wird der zweite Bauabschnitt des Ausbildungszentrums im Werk Höchst eingeweiht. Er umfasst die 4.000 m2 große Lehrlingswerkstatt und ein Sozialgebäude mit Speisesaal, Bibliothek und Turnhalle. Die Einrichtungen sind heute Teil der Ausbildungsstätte der Provadis und der Provadis-Hochschule.

1967
Nach 15-monatiger Bauzeit wird im Südteil des Werkes Höchst der neue Südhafen fertig gestellt. Ebenfalls im Südwerk wird die neue Pharmafertigung H 600 eingeweiht, in der aus Gründen der Rationalisierung und des steigenden Bedarfs an Arzneimitteln die Pharmafertigungsbetriebe des Werkes Höchst zusammengelegt werden.

1968
In einer Betriebsvereinbarung wird die Einführung der bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlung mit Überweisung auf ein Bankkonto beschlossen. Die alte Art der Lohnauszahlung von Bargeld in Lohntüten gehört nun endgültig der Vergangenheit an.

1969
Zum 1. Mai führen die Farbwerke Hoechst eine neue Unternehmensorganisation ein. Die alte, noch aus der I.G. Farbenindustrie AG übernommene Gliederung der Geschäftsfelder nach Sparten, wird durch die Einführung von zwölf Geschäftsbereichen abgelöst, in denen Produktion, Verkauf, Forschung, Verfahrenstechnik sowie Planung und Ergebnisrechnung zusammengefasst sind. Karl Winnacker legt sein Amt als Vorsitzender des Vorstandes nieder und tritt in den Aufsichtsrat ein.

1970
In diesem Jahr wendet Hoechst rund 200 Mio. DM für den Umweltschutz auf. Schwerpunkt der Investitionen sind die Modernisierung des Kanalsystems im Werk Höchst durch den Bau eines neuen Schmutzwasserkanals und der Ausbau der biologischen Anlagen zur Abwasserreinigung.

1971
Im Januar erscheint mit einer Auflage von zunächst 140.00 Stück die Nachbarschaftszeitung „Blick auf Hoechst“, die kostenlos an die Haushalte im Rhein-Main-Gebiet verteilt wird. Die Auflage erreicht bald rund 700.000 Leser. Im Jahr 1994 wird die Zeitung eingestellt.

1972
Am 15. Dezember wird die neue Mainbrücke am Westrand des Werkes Höchst dem Verkehr übergeben. Es handelt sich um eine kombinierte Eisenbahn-/Straßenbrücke, welche das Südwerk an das Netz der Bundesbahn anschließt und im Straßenverkehr die ältere Werksbrücke von 1959 entlastet.

1973
Die „Erste Ölkrise“, ausgelöst durch eine Förderbeschränkung der arabischen Staaten nach dem „Jom-Kippur-Krieg“, macht sich in der Rohstoffversorgung von Hoechst auf dem Erdölmarkt sehr negativ bemerkbar. Bei den rohölabhängigen Produkten, besonders bei Ethylen und Propylen, muss Hoechst Preissteigerungen von bis zu 300 Prozent verkraften.

1974
Am 8. Juli ändert das Unternehmen seinen Firmennamen von „Farbwerke Hoechst AG vormals Meister Lucius & Brüning“ in „Hoechst Aktiengesellschaft“. Als Folge der Ölkrise setzt eine Konjunkturkrise auf den Gebieten Textil-, Bau- und Automobilindustrie ein. Dies führt auch bei Hoechst zu einem Absatzrückgang und Kurzarbeit. Entlassungen können vermieden werden.

1975
Im Werk Höchst wird die 1958 erbaute Hochtemperatur-Pyrolyse zur Erzeugung von Acetylen stillgelegt, da die Produktion von Vinylacetat von Acetylen auf Ethylen umgestellt wird. Die Schwefelsäurefabrik auf der Südseite wird erweitert und von Pyrit auf Schwefel umgestellt, wodurch die Belastung der Atmosphäre mit Schwefeldioxid um 50 Prozent verringert wird.

1976
Am 1. Juli tritt das Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Kraft. Dadurch verändern sich die Größe und die Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Bei der Hoechst AG setzt sich der Aufsichtsrat nun aus 20 Mitgliedern zusammen, zehn der Anteilseigner und zehn der Arbeitnehmer, die von den Mitarbeitern des Unternehmens gewählt werden.

1977
Die Werkfeuerwehr bezieht eine zweite Feuerwache auf der südlichen Mainseite. Im gleichen Jahr wird die zweite Ausbaustufe der biologischen Abwasserreinigungsanlage im Werk Hoechst fertiggestellt. Insgesamt investiert Hoechst in diesem Jahr 125 Mio. DM in den Umweltschutz.

1978
Im Werk Höchst wird eine neue Rückstandsverbrennungsanlage in Betrieb genommen, in der Industrieabfälle, die bisher auf Sondermüll-Deponien abgelagert werden mussten, umweltgerecht entsorgt werden. Durch die Verbrennung entsteht Dampfenergie, wodurch 20.000 Tonnen Heizöl pro Jahr eingespart werden können.

1979
Durch eine Erkrankung behindert zieht sich Karl Winnacker vom Vorsitz des Aufsichtsrates zurück. Er hatte das Unternehmen seit seinem Eintritt in den Vorstand 1951 maßgeblich geprägt. Sein Nachfolger wird bei der nächsten Hauptversammlung 1980 das frühere Vorstandsmitglied Otto Ranft. Die „Zweite Ölkrise“ nach der islamischen Revolution im Iran führt zu einem weiteren Konjunktureinbruch, deren Auswirkungen für Hoechst bis Ende der 80er Jahre spürbar sind.

1980
Das gemeinsam von Roussel-Uclaf und Hoechst entwickelte Antibiotikum „Claforan“ mit dem Wirkstoff Cefotaxim wird in den Handel gebracht. Es zeichnet sich durch ein breites Wirkungsspektrum aus und wird bei den Arzneimitteln zu einem der großen Blockbuster von Hoechst.

1981
Die dritte Ausbaustufe der biologischen Kläranlage im Werk Hoechst wird begonnen. Kernstück sind die neu entwickelten Bio-Hoch-Reaktoren, welche die Gesamtleistung wesentlich erhöhen. Sie werden in der Folge auch in anderen Werken der Hoechst AG gebaut.

1982
Am 16. März werden nach einer Bauzeit von 20 Monaten die neue Zentralküche in der Nordfabrik und das angeschlossene Betriebsrestaurant D 510 eröffnet. Die Mitarbeiter können aus dem Speisenangebot ihr Essen nach Wunsch selbst zusammenstellen.

1983
Nach drei schwierigen Geschäftsjahren als Folge der „Zweite Ölkrise“ kann Hoechst erstmals wieder ein positives Geschäftsergebnis verzeichnen. Die Investitionsschwerpunkte liegen in diesem Jahr in der Pharmaforschung und der Arzneimittelproduktion. Die Herstellung von Humaninsulin wird erweitert und es werden zusätzliche Laboratorien für die gentechnische Forschung eingerichtet.

1984
Im Werk Hoechst wird aus Gründen der Rentabilität die Ammoniak- und Düngemittelproduktion, die nach dem Ersten Weltkrieg aufgebaut worden war, stillgelegt. Die Mitarbeiter auf den 400 betroffenen Arbeitsplätzen können auf andere Stellen umgesetzt werden. Jürgen Dormann wird als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand berufen.

1985
Zum 1. Juli wird die neue Zentralabteilung Informatik und Kommunikation gegründet. In ihr werden die neue Computertechnologie und die Kommunikationstechnik zusammengefasst und der Einsatz der entsprechenden Hard- und Software geprüft, geplant und koordiniert.

1986
Die Produktionsanlagen für das neuartige Herbizid „Basta“ und seine Vorstufen mit einem Investitionsvolumen von 60 Mio. DM sind weitgehend fertiggestellt. Die Anlage wurde mit dem ersten Prozessleitsystem am Standort Höchst ausgerüstet.

1987
Am 20. Februar wird nach der Genehmigung durch die amerikanische Kartellbehörde der Kauf der „Celanese Corporation“ vollzogen, wodurch Hoechst bei Polyesterprodukten für Textilien und technische Anwendungen seine Position auf dem amerikanischen Markt wesentlich verstärkt. Das zu einem Preis von 2,85 Mrd. Dollar erworbene Unternehmen wird mit der „American Hoechst Corporation“ zur „Hoechst Celanese Corporation“ fusioniert.

1988
Das Jahr des 125-jährigen Jubiläums wird für Hoechst bei einem Umsatz von 41 Mrd. DM und einem Gewinn vor Steuern von mehr als 4 Mrd. DM zum erfolgreichsten Jahr in der Unternehmensgeschichte. Weltweit sind für Hoechst und seine Beteiligungsgesellschaften 164.527 Mitarbeiter tätig.

1989
Hoechst ergänzt die seit 1969 bestehende Bereichs- und Ressortorganisation durch 120 Business Units, die sich enger am Marktgeschehen orientieren sollen. Die Umsetzung der neuen Unternehmensorganisation geschieht in Konkurrenz zu den Bereichsleitungen nur halbherzig, weshalb die angestrebte Effektivität weitgehend ausbleibt.

1990
Der Geschäftsbereich Pharma führt weltweit mehrere neue Arzneimittel, darunter Ramipril und Felodipin zur Behandlung des Bluthochdrucks und Rulid sowie Cefodizim zur antibakteriellen Behandlung von Infektionen, in verschiedenen Märkten ein. Die Medikamente erreichen schon im ersten Jahr einen Umsatz von 220 Mio. DM.

1991
In diesem Jahr beträgt der Forschungsaufwand von Hoechst 2,9 Mrd. DM. Mehr als 15.000 Mitarbeiter, davon 3.400 Wissenschaftler, arbeiten in 15 Ländern an neuen Produkten und Verfahren. Regionale Schwerpunkte sind Deutschland, Frankreich und die USA. Größte Bedeutung kommt der Pharmaforschung zu, für die allein rund 1,3 Mrd. DM aufgewendet werden.

1992
Ab Oktober setzt die Qualitätskontrolle in der Pharmaforschung den Limulus-Reagenzglas-Test ein, um in bestimmten Arzneimitteln Entzündungen erregende Substanzen - sogenannte bakterielle Endotoxine, die von Bakterien abgegeben werden können - auszuschließen.

1993
Hoechst erwirbt für 547 Mio. Dollar den amerikanischen Generika-Hersteller Copley, der wenige Jahre später mit einem Verlust von fast 250 Mio. Dollar abgestoßen werden muss.
Im Werk Höchst werden Konsequenzen aus dem schweren Störfall gezogen, zu dem es am 22. Februar 1993, dem Rosenmontag, im nahe bei Höchst gelegenen Werk Griesheim gekommen ist. Dabei waren Häuser und Kleingärten mit ca. 1.000 Bewohnern auf großer Fläche mit der Chemikalie „ortho-Nitroanisol“ kontaminiert worden. Dieses Ereignis markiert einen Wendepunkt im Umgang mit der Öffentlichkeit, der in den folgenden Jahren etliche Maßnahmen zum vertrauensvolleren Austausch zwischen Industrie und Anwohnern sowie zur verbesserten Information bei Betriebsstörungen nach sich zieht.

1994
Jürgen Dormann übernimmt den Vorsitz des Vorstandes von Hoechst und leitet mit dem „Aufbruch '94“ eine nachhaltige Restrukturierung und Neuorganisation des Unternehmens durch Zukäufe, Ausgliederungen und neue Partnerschaften mit einer Neuausrichtung auf Life Sciences ein. Das bisherige Stammwerk Hoechst soll in einen Industriepark umgewandelt werden.

1995
Hoechst kauft mit dem Ziel einer Verbesserung seiner Position im dortigen Pharmamarkt für 7,1 Mrd. DM das amerikanische Pharmaunternehmen Marion Merrell Dow. Gleichzeitig verkauft Hoechst seine Tochtergesellschaften Uhde an Krupp und CeramTec an Dynamit Nobel. Die Tochtergesellschaft SGL Carbon wird in mehreren Schritten an die Börse gebracht.

1996
Ausgliederung eines wesentlichen Teils des Chemiegeschäfts. Die Spezialchemikalien werden in die schweizerische Clariant eingebracht, an der Hoechst zunächst beteiligt bleibt. Die Pharmaaktivitäten von Hoechst werden, unter Einschluss der französischen Beteiligung Roussel-Uclaf, bis Ende des Jahres im Geschäftsbereich Hoechst Marion Roussel zusammengefasst.

1997
Die Hoechst AG wandelt sich in eine Strategische Management Holding mit operativ selbstständigen Beteiligungsgesellschaften um. Nach der Übernahme der französischen Pharmabeteiligung Roussel-Uclaf zu 100 Prozent wird die Hoechst Marion Roussel (HMR) als eigenständiges Pharmaunternehmen gebildet. Der Standort Höchst wird zum Industriepark, dessen Betreiber „Infraserv GmbH & Co. KG“ das Areal auch für konzernfremde Unternehmen, die ihr eigenes Geschäft betreiben, öffnet.

1998
Das Pharmageschäft von Hoechst entwickelt sich trotz der seit 1984 angestrebten Zulassung des gentechnischen Insulins negativ und es gibt massive Kritik der Shareholder an der Strategie von Jürgen Dormann. Der geplante Börsengang von Hoechst Marion Roussel wird abgesagt. Der Hintergrund dieser Entscheidung sind die 1997 begonnen Verhandlungen mit dem französischen Chemieunternehmen Rhône-Poulenc mit dem Ziel einer strategischen Partnerschaft.

1999
Fusion der Hoechst AG mit Rhône-Poulenc zur Aventis S.A. mit Sitz in Straßburg, nachdem zuvor ein großer Teil des verbliebenen, in der Celanese AG zusammengefassten Chemiegeschäfts in einem „Spin-off“ an die Börse gebracht wurde.
Zur gleichen Zeit gehört Hoechst mit einer Einlage von 100 Mio. DM zu den Gründungsmitgliedern der „Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft“ zur Entschädigung von Zwangsarbeitern aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Aufarbeitung der eigenen Geschichte in der NS-Zeit geschieht in einem Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse 2005 in dem Buch „Hoechst - Ein I.G. Farben Werk im Dritten Reich“ von Stephan Lindner vorgelegt werden.

2000
Infraserv GmbH & Co. KG, der Betreiber des Industrieparks Höchst, richtet sich in einer neuen, prozess- und kundenorientierten Unternehmensstruktur aus und strebt die Branchenführerschaft als industrieller Standortbetreiber an. Die Gesamtinvestitionen betragen in diesem Jahr mehr als 350 Mio. Euro.

2001
Der Standort Höchst verzeichnet ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Gesamtinvestitionen aller Unternehmen im Industriepark Höchst liegen bei 450 Mio. Euro, womit die früheren Investitionen der Hoechst AG in ihrem Stammwerk weit übertroffen werden.

2002
Infraserv Höchst investiert 20 Mio. Euro in die Reinigung und Aufbereitung von ca. 40.000 m2 Abwasser im Industriepark Höchst. Die Aventis S.A., heute Sanofi, investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in den Bau einer neuen Insulinanlage. Die Gesamtinvestitionen im Industriepark betragen in diesem Jahr mehr 408 Mio. Euro.

2003
Das frühere, zwischen 1955 und 1962 erbaute Verkaufshochhaus C 660 der Hoechst AG, ein markantes Bauwerk von 54 m Höhe, wird abgerissen. Die „Provadis School of International Management and Technology AG“, eine Tochter der Provadis-Ausbildungsgesellschaft und Hochschule in privater Trägerschaft, nimmt am 1. Juli ihre Tätigkeit auf.

2004
Im Bereich des alten Südhafens wird der Trimodalport ausgebaut. Der Umschlagplatz für Container, Stück- und Schüttgut aller Art verknüpft die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser in effektiver Weise, wodurch der Schwerverkehr erheblich reduziert werden kann. Übernahme der Aventis S.A. durch die Sanofi-Synthélabo. Der Industriepark Höchst ist der weltgrößte Standort des heute als „Sanofi“ firmierenden Unternehmens.

2005
Im Industriepark Höchst entsteht ein Biozentrum für Medikamente. Es bildet mit seiner hochmodernen Technologie die Brücke zwischen innovativer Forschung und effizienter Produktion. Es ist damit ein wichtiger Baustein für die Sicherung des Standortes Höchst in der Zukunft.

2006
Bau einer Co-Fermentationsanlage zur Erzeugung von Biogas aus Klärschlämmen und organischen Abfällen. Im Rahmen des EU-Projekts „Zero-Regio“ wird im Industriepark Höchst erstmals eine Wasserstoff-Tankstelle eröffnet. In diesem Jahr werden von den Unternehmen im Industriepark mehr als 370 Mio. Euro investiert.

2007
Im Industriepark Höchst beginnen im April die Planungen zum Bau einer Ersatzbrennstoffanlage mit einem Investitionsvolumen von 300 Mio. Euro. Sie ist in ihrer Kapazität so ausgelegt, dass sie den Industriepark Höchst in seiner Energieversorgung autark machen wird. Insgesamt werden in diesem Jahr von den ansässigen Unternehmen mehr als 400 Mio. Euro im Industriepark investiert.

2008
Für rund 44 Mio. Euro entsteht im Industriepark Höchst ein hochmodernes, computergesteuertes Logistik-Center. Mit 70.000 Palettenlagerplätzen ist es das größte Lager für chemische Produkte in Hessen. Die Gesamtinvestitionen im Industriepark steigen auf mehr als 602 Mio. Euro.

2009
Die DyStar mit Sitz im Industriepark Höchst, in der 1995 Hoechst, Bayer und die BASF ihr Textilfarbengeschäft ausgelagert hatten, geht mit 410 Mitarbeitern in die Insolvenz und wird von dem indischen Unternehmen Kiri Dyes & Chemicals übernommen. Damit endet in Höchst die eigenständige Herstellung von synthetischen Farbstoffen, mit der die Farbwerke in Höchst 1863 begonnen hatten.

2010
Der Standortbetreiber Infraserv baut eine neue Energieversorgungsanlage, bestehend aus zwei Gasturbinenanlagen mit jeweils 45 Megawatt elektrischer Leistung, mit der der Industriepark Höchst bei ihrer Inbetriebnahme im folgenden Jahr weitgehend energieautark ist. Zusammen mit der Ersatzbrennstoffanlage, der Ansiedlung der Ticona und dem Bau einer Anlage zur Herstellung monoklonaler Antikörper der Sanofi wird in diesem Jahr im Industriepark die Rekordsumme von 644 Mio. Euro investiert.

2011
Ticona, eine Tochtergesellschaft der Celanese, nimmt die neue, in den Industriepark Höchst verlegte Anlage zur Herstellung von Polyoxymethylen (POM), die weltgrößte Produktionsanlage für den schon zu Zeiten der Hoechst AG seit 1963 entwickelten Hochleistungskunststoff „Hostaform“, in Betrieb. Am 6. Mai beschließt die Hauptversammlung der Sanofi in Paris die Umbenennung des Unternehmens in „Sanofi“.

2012
Clariant legt im Februar im Industriepark Höchst den Grundstein für das
„Innovationszentrum“, den zentralen Standort des Unternehmens für die weltweite Forschung und Entwicklung.

2013
Der Chemie-Standort Höchst, heute der von der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG betriebene Industriepark Höchst mit mehr als 90 Unternehmen, feiert am 31. Januar sein 150-jähriges Bestehen. Die neue Unternehmensform des Industrieparks und der in dieser Chronik aufgezeigte stete Wandel am Standort zeigen, dass die Chemische Industrie in Höchst immer von großer Innovationskraft geprägt war, die auch Krisen und Rückschläge durch eigene wissenschaftliche und technologische Neu- und Weiterentwicklungen zu überwinden vermochte.

2014
15.000 Besucher beim Tag der offenen Tür im Industriepark Höchst: Standortunternehmen informieren über ihre Leistungen, öffnen verschiedene Betriebe für die Besucher und zeigen, was der Forschungs- und Produktionsstandort alles zu bieten hat.
Das Weed Resistance Competence Center (WRCC) von Bayer CropScience wird als weltweites Wissenschaftszentrum zum Thema Unkrautresistenzen im Industriepark Höchst eröffnet.
90 Jahre Peter-Behrens-Bau: Das als „Juwel der Industriearchitektur“ bekannte Gebäude war am 6. Juni 1924 eingeweiht worden.

2017
Umweltfreundliche Mobilität mit Wasserstoff: Im Industriepark Höchst fahren die ersten Brennstoffzellen-Busse im Rhein-Main-Gebiet. Wasserstoff, die umweltfreundliche Alternative zu Benzin und Diesel, fällt im Industriepark als Nebenprodukt in großen Mengen an.

2018
Infraserv Höchst Prozesstechnik startet als neue Tochtergesellschaft von Infraserv Höchst und unterstützt seine Kunden mit technischen Dienstleistungen.
15.000 Besucher erhalten beim Tag der offenen Tür faszinierende Einblicke.

Gehen Sie auf Entdeckungsreise durch eineinhalb Jahrhunderte Industriegeschichte: Die Dauerausstellung "Zeitstreifen" führt Sie von der Chemischen Fabrik Meister Lucius & Co. bis zum modernen Industriepark. Mehr erfahren

150 Jahre „Menschen. Standort. Werte.“: Unter diesem Motto stand das Jubiläumsjahr des Industriestandortes Höchst. Seit der Gründung der „Theerfarbenfabrik Meister Lucius & Co.“ im Jahr 1863 ist der Standort Höchst ein dynamischer Impulsgeber für die Rhein-Main-Region. Mehr erfahren

Die Broschüre „Industriestandort Höchst“ wirft einen Blick auf die Geschichte des Standortes und begleitet die Menschen, die an dieser Erfolgsgeschichte mitgeschrieben haben. Diese Broschüre ist nur noch online verfügbar und kann nicht mehr bestellt werden: Broschüre online durchblättern .

"Nachgefragt" Video-Cast:
"Was verbindet die Menschen mit dem Industriepark Höchst - damals wie heute?"